1000. Charité-Patientin am Hahn-Meitner-Institut behandelt
Augenärzte und Strahlentherapeuten der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben jetzt die 1000-ste Patientin am Teilchenbeschleuniger des Hahn-Meitner Instituts (HMI) behandelt. Der Beschleuniger liefert
Augenärzte und Strahlentherapeuten der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben jetzt die 1000-ste Patientin am Teilchenbeschleuniger des Hahn-Meitner Instituts (HMI) behandelt. Der Beschleuniger liefert einen Protonenstrahl, der den Augentumor zerstört, das umliegende gesunde Gewebe aber schont. "Im Unterschied zu einer konventionellen Strahlentherapie lässt sich die Wirkung der Protonen sehr genau auf den Tumor beschränken", erklärt Prof. Michael Foerster, Leiter der Klinik für Augenheilkunde am Charité Campus Benjamin Franklin. "So kann mit dem Verfahren in der Mehrzahl der Fälle die Sehkraft des erkrankten Auges gerettet werden." Die Kooperation zwischen der Charité und dem HMI besteht seit 1998. Seit Beginn dieses Jahres steht das Gerät, das ursprünglich für physikalische Experimente aufgebaut wurde, ausschließlich für die Charité zur Verfügung. Es ist bis heute die einzige derartige Behandlungsmöglichkeit in Deutschland.
In den ersten Jahren behandelten die Augenärzte der Charité nur die so genannten Aderhaut-Melanome mit dem Protonenstrahler. Dann entdeckten sie, dass die Therapie auch bei Gefäß- und Netzhauttumoren gut funktioniert. Auch deswegen stieg die Zahl der Patienten rasch an. Im Herbst 2004 kam der 500-ste Patient. Jetzt hat sich die Zahl erneut verdoppelt. Dennoch ist die Therapie noch nicht ausreichend bekannt. Die Jubiläums-Patientin Birgit Petzold* aus dem sächsischen Oschatz erfuhr nur dank eigener Initiative, dass sich ihr erkranktes Auge auf diese Weise retten ließe. Nicht etwa ihr behandelnder Arzt hatte sie auf die Methode hingewiesen, sondern eine Bekannte stieß im Internet darauf.
Die Charité und das HMI haben das Verfahren kontinuierlich weiter verbessert. "Seit anderthalb Jahren ist ein neues Programm für die Therapieplanung im Einsatz", erläutert Dino Cordini, einer der zuständigen Medizin-Physiker. Mit einem solchen Programm bestimmen Physiker und Ärzte, welche Bereiche im Auge eines Patienten wie stark bestrahlt werden müssen. Das HMI entwickelte das Programm zusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Damit kann man den Strahl viel genauer an Lage und Form des Tumors anpassen, so dass weniger gesundes Gewebe mitbestrahlt wird. "So nutzen wir die Eigenschaften der Protonen noch besser aus", betont Cordini. Die Augenklinik der Charité hat zudem das Operationsverfahren perfektioniert, mit dem große, im Protonenstrahler behandelte Tumoren anschließend entfernt werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Abbauprodukte das Auge nicht schädigen.
* Die Patientin steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung. Fotos aus der Behandlung finden Sie auf http://www.hmi.de/pr/aktuell/1000/bilder.html.
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