Der aktuelle Fall eines Serratien-Ausbruchs in einer neonatologischen Klinik in Nordrhein-Westfalen zeigt das enorm hohe Risiko der Verbreitung dieses Darmkeims.
In den Medien wird dabei wiederholt von einem Todesfall im Oktober berichtet, der im Zusammenhang mit dem Ausbruchsgeschehen an der Charité stehen soll. Dies ist unzutreffend: Das Kind verstarb nach der Operation seines sehr schweren Herzfehlers im Deutschen Herzzentrum Berlin. Nach Abschluss aller Untersuchungen ist das Kind an den Folgen des komplizierten Herzfehlers und nicht an einer Serratien-Infektion verstorben. Es ist somit kein Kind an den Folgen einer Serratien-Infektion verstorben.
Hintergrundinformation
Ein Großteil der betroffenen Frühgeborenen in der Charité trugen den Keim auf der Haut (Besiedelung) und litten nicht an einer Infektion bzw. Sepsis (Blutvergiftung): Insgesamt war bei 6 Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1000 Gramm und bei einem Reifgeborenen mit schwerer angeborenener Fehlbildung eine Infektion mit den Serratia-Keimen diagnostiziert worden. Bei weiteren 14 Kindern wurde in Screening-Untersuchungen der Keim nachgewiesen, ohne dass es zu einer Erkrankung kam. Seit dem 18. Oktober sind keine neuen Fälle aufgetreten.
Serratien:
Serratien sind keine multiresistenten Erreger. Serratia marcescens sind Darmbakterien, die bei vielen Menschen vorhanden sind. Sie stellen bei gesunden Patienten in der Regel kein Risiko dar, können allerdings bei Frühgeborenen und bei schwer kranken Neugeborenen gefährlich sein. Die Bakterien sind gut mit Antibiotika behandelbar.
Kontakt
Manuela Zingl
GB Unternehmenskommunikation
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 570 400
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