Mehrere Medien berichten über Arzneimittelprüfungen internationaler Pharmaunternehmen in Krankenhäusern der DDR.
Wissenschaftler der Charité widmen sich schon seit geraumer Zeit diesem Thema mit dem Ziel, Prüfungen neuer Medikamente unter den Bedingungen des DDR-Staates zu verstehen und Unterschiede zur Praxis westdeutscher Forschungseinrichtungen zu erkennen. Ziel der wissenschaftlichen Recherche ist es zu bewerten, inwieweit die Einhaltung auch damals gültiger Standards wie der Deklaration von Helsinki in der DDR gesichert war.
In einem ersten Schritt hat die Charité die nach Jahrzehnten übliche Vernichtung von Akten nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen gestoppt, um die Abläufe im Einzelfall möglichst vollständig nachvollziehen zu können.
„Wir erhoffen uns eine weitgehend systematische Aufarbeitung dieser Auftragsforschung“, sagt Prof. Volker Hess, Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin der Charité. Untersucht werden sollen in dem Vorhaben die Aufklärungs- und Einwilligungspraxis beteiligter Studienteilnehmer sowie der Umgang mit unerwünschten Nebenwirkungen – auch im Vergleich der damaligen Praxis zwischen Ost und West.
Der Vorstand der Charité wird alle Maßnahmen uneingeschränkt unterstützen, die eine sachliche Klärung auf wissenschaftlicher Grundlage zum Ziel haben, und gleichzeitig die Persönlichkeitsrechte der Studienteilnehmer wahren.
Kontakt
Manuela Zingl
Stellvertretende Pressesprecherin
Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 570 400
Zurück zur Übersicht