Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 250.000 Menschen einen Schlaganfall. Er ist die häufigste Ursache für bleibende Invalidität im Erwachsenenalter. In der kommenden Sonntagsvorlesung der Charité – Universitätsmedizin sprechen der Neurologe Prof. Dr. Matthias Endres und der Neuroradiologe Prof. Dr. Thomas Liebig über neue Wege in der Behandlung des Schlaganfalls und dessen Erforschung.
Ein Schlaganfall ist die Folge einer plötzlichen regionalen Durchblutungsstörung des Gehirns. Dadurch sterben in dem betroffenen Gebiet Nervenzellen unwiederbringlich ab. Etwa 15 bis 20 Prozent dieser sogenannten ischämischen Schlaganfälle beruhen auf einem Verschluss großer Hirngefäße. Verstopft ein großer Blutpfropfen die Arterie, ist die Lysetherapie, bei der der Thrombus mithilfe von Medikamenten aufgelöst wird, oft nicht ausreichend. In diesen Fällen kommt die Thrombektomie zum Einsatz. Bei dieser Methode führen Neuroradiologen über die Leistenarterie einen Katheterdraht bis in das Gehirn vor, um den Blutpfropfen aus der Arterie ziehen zu können.
Prof. Dr. Matthias Endres, Direktor der Klinik für Neurologie, informiert über Symptome, die bei Schlaganfällen auftreten können und klärt über wichtige Erstmaßnahmen auf. Darüber hinaus erläutert Prof. Dr. Thomas Liebig, Leiter des Instituts für Neuroradiologie, wie die Thrombektomie funktioniert und in welchen Fällen sie der herkömmlichen medikamentösen Therapie überlegen ist oder diese ergänzt. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen an die beiden Experten zu richten.
Die Sonntagsvorlesung „Schlaganfall – Gehirn in Gefahr“ findet am 17. April von 11 bis 12 Uhr im Hörsaal Innere Medizin am Campus Charité Mitte, Charitéplatz 1 in 10117 Berlin (Geländeadresse: Sauerbruchweg 2), statt. Der barrierefreie Zugang ist erreichbar über den Virchowweg 9. Der Eintritt ist frei.
Links
Kontakt
Prof. Dr. Matthias Endres
Direktor der Klinik für Neurologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 560 101
Zurück zur Übersicht