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© Charité | Wiebke Peitz

Pressemitteilung

10.07.2015

Diabetestherapie ohne Insulin

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Charité-Wissenschaftler forschen an neuer Behandlungsform

Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin forschen gemeinsam mit acht weiteren internationalen Partnern an der Entwicklung einer innovativen Therapie für Diabetespatienten. Das Forschungsprojekt BIOCAPAN wird im Rahmen des größten Forschungs- und Innovationsprogramms der Europäischen Kommission Horizon 2020 mit acht Millionen Euro gefördert. Die Koordination des Projekts liegt beim Laboratoire d'electronique des technologies de l'information in Grenoble (Frankreich).

Weltweit nimmt die Zahl der Menschen mit Diabetes stetig zu. Der Schlüssel zu einer Therapie der Erkrankung liegt in der Kontrolle des Blutzuckers. Dafür sind bei gesunden Menschen die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse zuständig. Sie registrieren die Höhe des Zuckerspiegels im Blut und produzieren das Hormon Insulin. Dies wiederum regt andere Körperzellen an, Glukose aus dem Blut aufzunehmen, so dass der Blutzuckerspiegel sinkt.

Ein vielversprechender Therapieansatz ist die Transplantation von Inselzellen. Allerdings erfordert eine Transplantation die lebenslange Gabe von Immunsuppressiva und ist oft mit unerwünschten Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, einer stärkeren Anfälligkeit gegenüber Infektionen und einem höheren Krebsrisiko verbunden. Hinzu kommt, dass ein Teil der Inselzellen nach einer Transplantation infolge einer Entzündung oder verminderter Sauerstoffversorgung absterben können, so dass die Patienten nicht dauerhaft unabhängig von Insulininjektionen sind.

Die Wissenschaftler des internationalen Forschungsverbundes arbeiten nun daran, Diabetespatienten Inselzellen zu transplantieren, die in bioaktive Mikrokapseln eingebettet sind. Die Funktion der Mikrokapseln besteht darin, die Inselzellen vor dem eigenen Immunsystem zu schützen, so dass keine Abstoßungsreaktion erfolgt und auf die Gabe von Immunsuppressiva verzichtet werden kann.

„Insbesondere in den ersten Tagen nach der Transplantation werden die Inselzellen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, weshalb wir Sauerstoffträger in die Mikrokapsel einbauen wollen, die den Sauerstoff bis zu den Inselzellen transportieren können“, sagt Privatdozent Dr. Hans Bäumler, Wissenschaftler am Institut für Transfusionsmedizin und Leiter des Projektes an der Charité.

Die Europäische Kommission fördert den Charité-Anteil des BIOCAPAN Projektes mit 1,2 Millionen Euro im Rahmen des EU-Programmes Horizon 2020 (Grant Agreement n° 646272).

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Institut für Transfusionsmedizin

Kontakt

PD Dr. Hans Bäumler
Institut für Transfusionsmedizin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 525 131



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