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© Charité | Wiebke Peitz

Pressemitteilung

08.02.2008

Unterstützungsangebot für Folteropfer

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Charité übernimmt Tagesklinik für traumatisierte Flüchtlinge

Februar 2008. Die Charité – Universitätsmedizin Berlin bietet jetzt Migrantinnen und Migranten, die an einem Trauma leiden, Unterstützung in einer psychiatrischen Tagesklinik an. Das ermöglicht ein Kooperationsvertrag zwischen dem Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin (bzfo) und der Klinik für Psychiatrie

Februar 2008. Die Charité – Universitätsmedizin Berlin bietet jetzt Migrantinnen und Migranten, die an einem Trauma leiden, Unterstützung in einer psychiatrischen Tagesklinik an. Das ermöglicht ein Kooperationsvertrag zwischen dem Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin (bzfo) und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Charité Mitte, die von Prof. Andreas Heinz geleitet wird. Räumlich bleibt die Tagesklinik im bzfo auf dem Gelände des Gesundheitsund Sozialzentrum Moabit (GSZM) angesiedelt.

Prof. Heinz hat die Zusammenarbeit von Seiten der Charité unterstützt. Seit mehreren Jahren ist er Mitglied im Beirat des bzfo. "Diese Tagesklinik ist bundesweit einzigartig", sagt er. "Menschen, die durch Bürgerkriege und staatliche Gewalt traumatisiert sind, können jetzt im Rahmen der psychiatrischen Regelversorgung über die Krankenkassen versorgt werden."

In die Tagesklinik kommen Menschen, die durch die Erfahrung von extremer Gewalt an einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung mit zusätzlichen psychiatrischen und allgemeinmedizinischen Erkrankungen leiden. Das vielfältige Therapieprogramm findet ganztags an fünf Tagen pro Woche statt, fast wie bei einem stationären Aufenthalt. Übernachtet wird jedoch zu Hause. "Damit bleiben die Patienten weiterhin in den gewohnten Alltag eingebunden und werden nicht sozial isoliert", erklärt das Vorstandsmitglied Privatdozent Dr. Christian Pross. Psychotherapie, Entspannungsgruppen, Musik- und Bewegungstherapie sowie die Arbeit in einem interkulturellen Heilgarten sollen in der psychiatrischen Tagesklinik dabei helfen, die belastenden Erfahrungen zu verarbeiten. Daneben gibt es individuellen Deutschunterricht und eine besonders intensive sozialpädagogische und ausländerrechtliche Betreuung. Für die gute Verständigung sorgen eigene Dolmetscher.

Das Behandlungszentrum für Folteropfer wurde 1992 gegründet und bietet Opfern organisierter staatlicher und Bürgerkriegs-Gewalt Hilfe. Die Patientinnen und Patienten kommen aus fast 60 Ländern, aber auch aus der ehemaligen DDR. Die Tagesklinik des bzfo wurde im Jahr 2003 auf Initiative des damaligen Geschäftsführers der Schlosspark-Klinik, Prof. Joachim Baumgarten, gegründet.

"Durch die Kooperation mit der Charité wollen wir die Behandlungsoptionen noch weiter verbessern", erklärt Dr. Ferdinand Haenel, der Leiter der Tagesklinik des bzfo. "Die kompetente ärztliche Versorgung ist von enormer Bedeutung für die Betreuung der Betroffenen."

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Andreas Heinz

Klinikdirektor

Charité – Universitätsmedizin Berlin

CCM: Campus Charité Mitte

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 

Postadresse:

Charitéplatz 1

10117 Berlin

t: +49 30 450 517 002



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